BHH 2023 - TW Golden Ära - das wahrscheinlich schönste Comeback des Jahres
Die Vorfreude der vielen Teilnehmer auf die BOSCH Historic 2023 war groß. Nicht nur das riesige Starterfeld mit grüßtenteils originalen Fahrzeugen war eine absolute Sensation, sondern auch der sportliche Wettbewerb auf der Strecke. Wie in alten Zeiten kämpften über 50 Tourenwagen um die Plätze und schenkten sich absolut nichts. Die vier verschiedenen Golden Ära Epochen DTM, STC, DTC und DRM lagen bzgl. Rundenzeiten praktisch gleichauf und begeisterten über 40.000 Zuschauer derart, dass es in der Auslaufrunde minutenlang "standing ovations" gab. Gänsehaut pur. Der Veranstalter hat alles richtig gemacht, ein tolles Programm auf die Beine gestellt und somit für das Comeback der ehemaligen Tourenwagen Classics bzw. DTM Classic eine perfekte Plattform geschaffen.
Im Freien Training fuhr Altfrid Heger im Audi V8 Quattro auf Anhieb Bestzeit und untermauerte damit seine Favoritenrolle. Ein durchgebrannter Nockenwellesensor allerdings stoppte den Vortrieb des Esseners - mit weitreichenden Folgen, denn ohne gezeitete Qualifikationsrunde war für Altfrid nur der Start in Rennen 1 aus der letzten Reihe möglich.
Die Qualifikation fand unter welchselnden Bedingungen statt, so dass Reifenpoker und starke Nerven am Ende den Ausschlag gaben. Nach einer Rotphase trocknete die Strecke rund 5 Minuten lang ab, dies kam Team Asch Motorsport und Fahrer Sebastian Asch gelegen, denn Slickreifen waren bereits montiert und nur 2-3 Runden genügten dem ehemaligen GT Masters Piloten, um knapp vor Michael Kammermann die Bestzeit zu setzten. Große Freude bei Familie Asch, war das Auto kürzlich erst in Eigenarbeit fertiggestellt. Zweit- und drittbeste Zeit holten die zwei Piloten Rene Aeberhardt auf Audi A4 STW sowie Hans-Jürg Lüthi auf Vauxhall BTCC, beide vom Racing Team Zäziwil aus der Schweiz.
Das Rennen 1 (Livestream) wurde mit Spannung erwartet und man fühlte sich glatt in die 80er Jahre zurückversetzt, als das Feld losstürmte (siehe Link). Sebastain verteidigte sich zunächst ein paar Runden gegen den vehement aufschliessenden Schweizer Michael Kammermann aus dem Stall der Equipe Bernoise. Gegen den potenten BMW CSL war am Ende kein Kraut gewachen. Kammermann zog vorbei und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Sebastain musste hingegen das Rennen gegen Halbzeit aufgrund eines Turbo-Defekts abstellen. Den Kopf aber ließen er und Vater Roland Asch nicht hängen. Eindrücke berichten beide hier (siehe Link). Das Podium komplettierten der Brite Paul Mensley auf Ford Sierra RS500 und Hans-Jürg Lüthi, Vauxhall BTCC, RTZ Schweiz. Lüthi zeigte eine beeindruckende Konstanz.
Rennen 2 (Livestream) fand bei strömenden Regen statt. Die zuvor gestarteten Gruppe C Boliden verursachten Ende Start Ziel eine flächendeckende Ölspur, sodass mit Verzögerung gerechnet werden musste. Das Feld durch Ausfälle und mangels Regenreifen auf 25 Autos reduziert wurde drei Runden lang per Safetycar auf die Reise geschickt - unter "Gelb" wohlgemerkt. Der Voralberger STW Pilot Markus Reich bekam teamintern durchgegeben, dass er mit der Anfahrt in den Vorstart noch warten sollte, weshalb er nicht rechtzeitig seine Startposition im Vorstart beziehen konnte, als der Tross losrollte. Reich steuerte am hinteren Feld vorbei auf seine Ausgangs-Startposition in Reihe drei - allerdings unter Gelb. Die Rennleitung kannte kein Pardon und brummte saftige 30 Sek Strafzeit aufs Ergebnis. Am Ende behielt Markus immerhin seinen 2. Klassenrang. Der Gesamtsieg ging daher an Michael Lyons auf Ford Mustang GT 5.0 Gruppe A von Team Britec Motorsport. Gefolgt von Marc Seesing von VINK Motorsport und Rene Aeberhardt vin RTZ Racing Team Zäziwil.
Die Klassensiege im Überblick - Rennen 1
Die Klassensiege im Überblick - Rennen 2
Dank geht an alle Fans, Helfer, Veranstalter und Teams - Ihr wart großartig und wir kommen gerne wieder!